Dass die Erde eine kugelförmige Gestalt hat, weiß heute jedes Kind. Doch das war nicht immer so – früher dachten viele Menschen, die Erde sei eine Scheibe. Oft wird sogar behauptet, dass die Menschheit erst im späten Mittelalter von der Kugelgestalt der Erde erfahren habe. Das ist allerdings nicht wahr, denn bereits in der Antike wussten Gelehrte, dass die Erde kugelförmig sein muss. Das Wissen ist im Laufe der Jahre in Teilen der Welt allerdings wieder verloren gegangen. Erst mit den zunehmenden Entdeckungen in der Seefahrt, konnte sich das Wissen über die Kugelgestalt dann endgültig durchsetzen.
Die Erde als Ellipsoid
Unsere Erde ist allerdings keine ideale Kugel, sie ist durch die Rotation an den Polen abgeflacht. Durch die von der Erdrotation verursachte Fliehkraft, ist die Erdanziehungskraft am Äquator etwas geringer als an den Polen. Der Unterschied liegt nur im Promille-Bereich, reicht aber aus um die Form der Erde zu beeinflussen. Der Äquatorradius ist um ca. 21 Kilometer größer als der Erdradius an den Polen. Die Erde ist also streng genommen keine exakte Kugel, sondern ein Rotationsellipsoid.
Des Weiteren gibt es Unregelmäßigkeiten im Inneren der Erde und an der Erdoberfläche. Der Unterschied zwischen einem Punkt auf dem Himalaya und einem Punkt auf Meereshöhe beträgt etwa 9 Kilometer. Auch diese Variationen haben Einfluss auf viele Anwendungen in der Praxis. Da eine exakte Berechnung allerdings nur schwer möglich ist, werden in vielen Fällen vereinfachte Modelle verwendet.
Für einen Globus, als ein Modell der Erde, spielt die exakte Form des Himmelskörpers üblicherweise keine Rolle. Der Unterschied ist so geringfügig, dass man ihn mit freien Auge ohnehin nicht bemerken würde.